Der Mord an Fruchthändler Joseph Schmider
Joseph Schmider, er war Wirt des Gasthauses Hirsch (jetzt Ratskeller) in Hausach, wurde auf der Straße von Hofstetten in Richtung Biereck erschossen.
Der Chronik von E. Bischoff ist hierzu auf Seite 218 zu entnehmen: „Am 11. Mai begab sich der Handelsmann Josef Schmider mit seinem Fuhrwerk über Haslach nach Elzach, um Frucht einzukaufen. Auf der Elzacher Steige nach Hofstetten wurde er von einem Wegelagerer überfallen und erschossen. Die Pferde liefen noch bis Elzach, wo man ihn im Wagen tot auffand. Der Täter konnte nicht gefasst werden. Am Tatort ist ein Gedenkstein errichtet. Auf der Inschrift dieses Bildstockes[1] steht: „Hier wurde den 11. Mai 1811 Fruchthändler Joseph Schmider von Hausach v. einem jetzt noch unbekannten Thäter in seinem 36. Lebensjahr erschossen. Friede seinem Geiste. Gewidmet von seinen hinterlassenen 6 Kinder -1860 -“
In einem Bericht von Kurt Klein „Steine reden (V)“ schrieb er auf, welche Gerüchte es in Hausach damals gab, da der genaue Tathergang nie ermittelt werden konnte.
„Wo man nichts Genaues weiß, ist den Vermutungen, den Gerüchten und den Verleumdungen Tür und Tor geöffnet. So auch im Städtchen unter der Burg. Als gar der Knecht des ermordeten Fruchthändlers und Hirschwirtes die bisher untadelige Witwe heiratete, um dem Haus ein tüchtiger Wirt, der Landwirtschaft einen Bauern und den unmündigen Kindern einen treusorgenden Vater zu geben, kristallisierten sich die Verdächtigungen um den neuen Mann der Hirschwirtin. Könnte er nicht den damals in Hausach weilenden Italiener gedungen haben, der den Fruchthändler - zweimal in der Woche fuhr er mit schwerbeladenem Fuhrwerk Getreide in eine Freiburger Brauerei – abpasste und ihn mit einem wohlgezielten Herzschuss zur Strecke brachte, auf dass der Knecht das Herz der Wirtin erobern könnte. Genährt wurde diese Annahme dadurch, weil der Welsche nach dem Mord nie mehr im Tal gesehen war. Diese Volksmeinung erhärtete sich auch noch, als des Fruchthändlers Kinder prächtig gediehen, während die Tochter des Knechtes später erblindete und sein Sohn sich völlig dem Trunke ergab. Noch lastet der Schleier des Geheimnisses über die grausame Tat. Nur einer kennt den Mörder – er wird ihm auch Richter sein“.
Lichtbild unten gefertigt und Inschrift entziffert von Hubert Maier-Knapp