Im Mai 1841 erhielt der damalige Eigentümer der "Löwenbrauerei", Vincenz Armbrusten durch das Großherzogliche Bezirksamt Haslach unter Zustimmung des Gemeinderates Hausach die Erlaubnis, während des Sommers, an Sonn- und Feiertagen vor seinem Bierkeller an der sogenannten Rutschhalde jenseits der Kinzig, nahe dem Eingang zum Einbachtälchen, sein Bier auszuschenken.
Im Jahr 1864 wurde beim "Tannenwald" der Bierkeller vom damaligen Eigentümer Norbert Armbruster neu angelegt. Einige Jahre gab es vor dem Keller sogar eine Kegelbahn.
Durch Bezirksratsentschließung vom 07.Juli 1894 wurde dem Bierbrauer Josef Schmidt in Hausach die Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtschaft zum Löwen in Hausach erteilt. Er hat, wie seine Vorgänger, den Wirtschaftsbetrieb vor dem Bierkeller am Tannenwald fortgesetzt, bis eine amtliche Verfügung im Jahre 1911 der Betrieb einstellte. Was war geschehen? Einige Wirte von Hausach waren der Meinung, dass mit der Konzession für die Schankwirtschaft nicht gleichzeitig auch die Konzession für einen Wirtschaftsbetrieb am Bierkeller erteilt ist und legten daher Einspruch gegen den Wirtschaftsbetrieb am Tannenwald ein. Unter Berufung auf die Tatsache, dass seit 1841 die Erlaubnis des Großherzoglichen Bezirksamtes Haslach und des Gemeinderates Hausach gegolten hat, ersuchte der Bierbrauer Josef Schmidt das Großherzoglichen Bezirksamt Wolfach diese damalige Erlaubnis zum Betrieb einer Sommerwirtschaft mit Branntweinausschank an seinem Bierkeller zu bestätigen.
Der Bezirksrat erließ in seiner Sitzung am 18. Mai 1912 den Bescheid:
"Dem Gesuchsteller, Bierbrauer Josef Schmidt in Hausach wird in Ergänzung der Bezirksratsentschließung vom 7. Juli 1894 ... die Genehmigung erteilt auf seinem, einen unzertrennlichen Bestandteil seiner Hauptwirtschaft bildenden Bierkeller am Tannenwald im Anschluss an die Hauptwirtschaft zum "Löwen" Schankwirtschaft mit Branntweinschank zu betreiben".
Ein Schankbetrieb beim Bierkeller, was seit ca. 70 Jahren Selbstverständlichkeit der Vorgängerwirte war, war nun amtlich bestätigt.
Es ist zu vermuten, dass gleichzeitig mit dem Bau des Bierkellers auch der Eiskeller entstanden ist. Dieser besteht aus einem quadratischen Baukörper, der aus Bruchsteinen gemauert, tief in den Hang hinein gebaut ist. Die Rückwand wurde irgendwann mit Beton verstärkt. Das Dach bestand ursprünglich aus einem dicken Strohdach.
Als Zugang war meines Wissens (Karl Kirstein) lediglich auf der Nordseite in halber Höhe eine kleinere mit einem Holzladen verschlossenen Öffnung vorhanden.
Zur Schankwirtschaft des "Löwen" gehörte auch eine Landwirtschaft mit Stall, Heu- und Strohbühne in der Zehntscheune. Ferner gehörte hierzu außer verstreuten Äckern auch die Wiese im Bereich beidseits der heutigen Fürstenbergstraße. Mitten in dieser Wiese (Matte) befand sich der sogenannte Eisweier, ein quadratisch angeordneter geschlossener Damm mit einer Höhe von ca. 50 bis 80 cm. Die von diesem Damm eingeschlossene Fläche von 80 bis 100 qm wurde bei Winteranfang durch einen Zulauf aus dem Breitenbach mit Wasser gefüllt. Wenn sich hinreichend dickes Eis gebildet hatte, ist es mit besonderen Gerätschaften zu Stangen geschnitten und dann im Eiskeller gelagert worden. Damit das Eis bis in den Sommer verwendbar war, wurde es in dicke Sägemehlschichten eingepackt.
Während des 2. Weltkrieges war der Sommerbetrieb beim Bierkeller eingestellt und irgendwann begann der Ausbau des Bierkellers zum Luftschutzbunker.
Einige Jahre nach dem Krieg erfolgte noch im Rahmen des "Waldfestes" die Bewirtung vom Gasthaus Löwen. In Erinnerung ist das 2. Waldfest nach dem Krieg, als zum ersten Mal wieder Vollbier ausgeschenkt wurde. So mancher hat es damals nicht mehr bis nach Hause geschafft und irgendwo unter Apfelbäumen seine Bierseeligkeit ausgeschlafen.
Irgendwann ist dann der Pavillonaufbau mit der großen Tanzfläche entstanden.
Als die Bewirtung des Waldfestes für das "Löwen Personal" nicht mehr machbar war, haben es wohl andere Vereine übernommen.
In jüngster Zeit ist die umseitige Holzverkleidung des Pavillons sowie der Einbau massiver Holztore entstanden. Diese Arbeiten waren notwendig, da durch Vandalismus erhebliche Schäden entstanden sind.
Verfasser: Karl Kirstein (Kissing den 25.01.2018)